Der störungsfreie Blutfluss bis in die kleinsten Blutgefässe ist für den Erhalt unserer Gesundheit äusserst zentral. Die Blutzirkulation sollte überall im Körper zuverlässig funktionieren damit Organe und Gewebe ausreichend mit Sauerstoff und Nährstoffen versorgt werden. Stoffwechsel- und Abbauprodukte müssen zudem angemessen abtransportiert werden.
Video Prof. Dr. med. Rainer Klopp Institut für Mikrozirkulation
Die Durchblutung bestimmt also massgebend die Funktions- und Leistungsfähigkeit der betroffenen Körperzellen und der von diesen Zellen gebildeten Organsysteme. Die Blutgefässe bestehen dabei aus Arterien (Zufluss vom Herzen) und Venen (Rückfluss), die nächst kleineren Blutgefässe werden Arteriolen und Venolen genannt und die feinsten Gefässe bilden das Kapillarnetzwerk, es umfasst ca. 75% der gesamten Blutgefässe. Dort passiert der eigentliche Austausch von Sauerstoff und Nährstoffen mit dem Gewebe und der Rücktransport von Abbauprodukten.
Mehrere Faktoren können die Durchblutung beeinträchtigen. Eine wesentliche Rolle spielt dabei der Zustand der Blutgefässe. Idealerweise sind diese frei von Ablagerungen, flexibel und elastisch.
Leiden die Blutgefässe so verhärten und verengen sich diese durch Ablagerungen und Versteifung. Dann spricht man im Volksmund von Arterienverkalkung bzw. in der Medizin von Arteriosklerose. Die Hauptgründe dafür sind:
Ab ca. dem 40. Altersjahr kann man auch Verschleisserscheinungen an den Gefässen feststellen. Sie können spröde und hart werden.
Das Bild zeigt verschiedene Verklumpungen des Blutflusses.
Auch Krankheiten (wie Diabetes, Fettstoffwechselstörungen, Herz-Kreislauf- und Gefässerkrankungen) können zu einer Schädigung der Blutgefässe und dadurch zu Durchblutungsstörungen vor allem in den kleinsten Gefässen führen. Ebenso können solche Schädigungen auch als Nebenwirkungen von Medikamenten auftreten.
Die Folgen von Arteriosklerose und Durchblutungsstörungen in den grösseren Gefässen sind bei der Bevölkerung oft bekannt: Es drohen Herzinfarkt und Schlaganfall.
Weniger bekannt sind hingegen die Auswirkungen eines gestörten Blutflusses in den kleinsten Gefässen, den Kapillaren. Viele Betroffene und leider auch die Medizindiagnostik kommen oft gar nicht auf die Idee, dass mögliche Symptome und Beschwerden auf eine Störung der Kapillardurchblutung zurückzuführen sind.
Oft kommen die Auswirkungen schleichend. Man fühlt sich schlapp und antriebslos, weil den Zellen die nötige Energie fehlt. Die Muskeln regenerieren schlechter, das Immunsystem ist geschwächt, so dass die Anfälligkeit für Infekte steigt und Heilungsprozesse verlangsamt sein können bis hin zu akuten oder chronischen Erkrankungen sowie Schädigung der betroffenen Gewebe und Organe.
Der Einfluss der Kapillardurchblutung, auch Mikrozirkulation genannt, auf die beschriebenen sowie einige weitere Erkrankungen legt einen Therapieansatz nahe: die gezielte Anregung der Zellen, um die Durchblutung in den kleinsten Gefäßen zu steigern und damit den Stoffaustausch zwischen Blut und Zellen zu verbessern.
Kapillargefässen fehlen die Rezeptoren und deshalb lassen sie sich kaum medikamentös steuern. Die Durchblutung kann jedoch lokal mechanisch oder mittels die Eigenanregung der Blutzellen gesteigert werden sowie durch regelmässige Entspannung z.B. durch Selbsthypnose.